Meissner


Frau-Holle-Teich

Wild-romantisch ist der "Frau-Holle-Teich", um den sich Sagen und Mythen ranken und der Schauplatz des gleichnamigen Märchens der Brüder Grimm ist. Als "Frau Hollen Bad" wurde er schon früh genannt und ist als Wohnsitz der Frau Holle bekannt. Es ist der bedeutendste Verehrungsplatz der Frau Holle, einer weiblichen Muttergottheit, die sich hier zur Mittagszeit sehen lässt. Funde belegen, dass sich Menschen hier schon vor über 2000 Jahren aufgehalten haben. Der Frau-Holle-Teich soll das Eingangstor zu Frau Holles Reich sein. Hoffende Mütter sollen früher Blumensträuße in sein Wasser geworfen haben. Die Sage erzählt, dass Kinder von Frau Holle in ihr Reich hinuntergeholt, bewirtet und wieder nach oben gebracht wurden. Wahrscheinlich ist Frau Holle die Verkörperung der Göttermutter Frigga, (Freya), der Ehe, Familie, Herd und Kinder geweiht waren.

Im Frühling ist der Frau-Holle-Teich ein beliebter Laichplatz für Kröten, Frösche und verschiedene Molcharten (Besonderheit: Der Kamm-Molch). Ein bequemer und ein etwas steilerer Weg sind von dort zur Kalbe ausgeschildert. Hinweistafeln deuten an markanten Stellen des Waldlernpfades immer wieder auf bemerkenswerte Naturschönheiten. Der Meissner ist zu allen Jahreszeiten interessant und schön. Er lädt zum entdecken und genießen der Natur ein.

Frau Holle

Im Volksglauben ist der Meissner Sitz der Frau Holle. Es gibt heute noch viele Orte, die mit ihrem Namen in Zusammenhang stehen. Der bekannteste ist der Frau Hollen Teich, der erstmals 1641 als "Frau Holle Bad" erwähnt und als Wohnsitz einer weiblichen Naturgottheit ausgewiesen wird. Bodenfunde sowie Sagenüberlieferungen untermauern die These, dass der Frau Hollen Teich schon in vorchristlicher Zeit eine Bedeutung als Kultstätte hatte.

Frau Holle ließ sich hier zur Mittagszeit badend sehen, die Tageszeit weist sie als alte Gottheit und nicht etwa als Gespenst aus, das normalerweise zur Mitternacht erscheint. Hier ist der Eingang zu ihrem unterirdischen Reich.

Zahlreiche andere Orte am Meissner haben ihren Bezug zu Frau Holle freilich erst auf literarischem Wege in der Zeit der Romantik erhalten. Die Zeit des "Dritten Reiches" fügte noch manchen Unsinn hinzu: So wurde z.B. aus einem Pflanzgarten des 19. Jahrhunderts eine germanische Arena, aus einem Rastplatz für Waldarbeiter eine Gerichtsstätte (südöstlich des Pflanzgartens) und vieles mehr. Flurnamen wurden gewaltsam auf Frau Holle bezogen, so dass es heutzutage schwer fällt, alte Volksüberlieferungen von neueren Zutaten zu trennen, die teilweise auch schon wieder zweihundert Jahre alt sind. Es ist beispielsweise unklar, ob Orte wie die "Badestube" am Westhang des Meissners, der "Altarstein" am Osthang oder der "Frauhollenstuhl" auf der Morgengabe am Südhang eine alte Überlieferung besitzen. Auffällig ist dabei die Analogie Frau Hollen Teich/ Osten/ Sonnenaufgang/ Geburt gegenüber der Badestube / Westen/ Sonnenuntergang/ Tod.

Der Sagenkreis um Frau Holle wurde besonders durch die hessischen Märchen und Sagen der Brüder Grimm bekannt.

Frau Holle Stuhl (am Ende des Skiliftes)

Es handelt sich um zwei Basaltfelsen, die nebeneinander gelehnt eine Art Stuhl ergeben. Hier soll Frau Holle gesessen und die Wiese "Morgengabe" betrachtet haben. Wer sich auf diesen Stuhl setzt, wird gesund, behauptet der Volksmund.

Badestube der Frau Holle (Westhang, unterhalb Wanderweg nach Bransrode)

Sie war ehemals eine feuchte Wiese, die zu einem Waschplatz für Vieh umgestaltet wurde. Die Sage berichtet, dass Frau Holle hier nach ihrem Umritt zusammen mit der wilden Jagd, angeführt von Wettergott Wotan, wieder in ihr unterirdisches Reich zurückkehrte.

Quelle: Wanderkarte Hoher Meissner
Herausgeber: Regionalnetz e.V., Alter Bahnhof, 37269 Eschwege

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Letzte Änderung 14.03.2008